Die Rallye Dakar startet 2022 bereits am 1. Januar – es geht über 8.375 Kilometer quer durch Saudi-Arabien
Ende November 2021 präsentierten die Offiziellen der Rallye Dakar die exakte Streckenführung und den Etappenplan für 2022. Der Klassiker führt über einen Prolog zwölf Etappen in einer großen Schleife von und nach Jeddah.
Insgesamt stehen 8.375 Kilometer auf dem Programm, von denen 4.258 Kilometer in die Wertung einfließen. Das Biwak schlägt allerdings nur an sieben Orten seine Zelte auf, da in Ha’il, Wadi-Ad-Dawasir und Bisha jeweils zwei Etappen starten und in der Hauptstadt Riyadh sogar drei. Dort findet am 8. Januar auch der Ruhetag statt.
Der Startschuss fällt am 1. Januar mit dem Prolog, von dem lediglich 19 Kilometer gewertet werden, in Jeddah, wo am 14. Januar auch die 163 Kilometer lange letzte Wertungsprüfung endet. Am 3. Januar wird das 2. und 3. Teilstück gemeinsam als Marathon-Etappe gefahren. Im Biwak dürfen dann nur die Fahrer und ihre Co-Piloten an den Fahrzeugen schrauben.
Dakar 2022: Strecke & Zeitplan
Datum | Start – Ziel | Distanz (Km) | Wertung (Km) |
1.1. | Prolog Jeddah – Ha’il | 834 | 19 |
2.1. | Ha’il – Ha’il | 546 | 334 |
3.1. | Ha’il – Al Artawiyah (M) | 585 | 339 |
4.1. | Al Artawiyah – Al Qaisumah | 554 | 368 |
5.1. | Al Qaisumah – Riyadh | 707 | 465 |
6.1. | Riyadh – Riyadh | 563 | 348 |
7.1. | Riyadh – Riyadh | 635 | 421 |
8.1. | RUHETAG | – | – |
9.1. | Riyadh – Al Dawadimi | 700 | 401 |
10.1. | Al Dawadimi – Wadi Ad-Dawasir | 828 | 394 |
11.1. | Wadi Ad-Dawasir – Wadi Ad-Dawasir | 490 | 287 |
12.1. | Wadi Ad-Dawasir – Bisha | 757 | 374 |
13.1. | Bisha – Bisha | 500 | 345 |
14.1. | Bisha – Jeddah | 676 | 163 |
GESAMT | 8.375 | 4.258 |
Starterliste: Die wichtigsten Fahrer
578 Fahrzeuge sind für die Rallye Dakar 2022 gemeldet. Überblick über die wichtigsten Teilnehmer bei den Autos und Motorrädern.
Insgesamt gehen in den verschiedenen Klassen 1,065 Fahrer in 578 Fahrzeugen an den Start. Die umfangreichste Kategorie stellen die Motorräder mit 149 Startern. In der Auto-Wertung gehen 97 Fahrzeuge an den Start, zudem gibt es in beiden Leichtgewichtsklassen 44 (Light Prototype) bzw. 61 (SSV) Starter. Bei den Trucks starten 58 Fahrzeuge, die Quads stellen mit 21 Teilnehmern wieder einmal das kleinste Feld. Im Vorjahr wurde zum ersten Mal auch eine „Dakar Classic“-Klasse für Autos und LKWs eingeführt. In dieser starten 2022 insgesamt 148 Fahrzeuge (128 Autos & 20 Trucks).
Wichtigste Starter Autos
Mit Audi betritt ein neuer großer Player die Dakar-Bühne. Die Ingolstädter gehen mit dem brandneuen Audi RS Q e-Tron an den Start und bringen somit den Elektroantrieb in die Wüste.
Da Batterien freilich noch keine volle Etappendistanz durchhalten, hat der Dakar-Bolide auch einen 2-Liter-Verbrennungsmotor aus der DTM samt Tankvolumen von 295 Litern mit an Bord, der die Batterie während der Fahrt lädt. Für das Debüt konnte sich Audi prominente Fahrer sichern: Rekordsieger und Titelverteidiger Stephane Peterhansel (14 Gesamtsiege), den vierfachen Dakar-Champion Carlos Sainz sowie Audi-Urgestein Mattias Ekström, der im Vorjahr zum ersten Mal Rallye-Luft in Saudi-Arabien schnupperte.
Der Pole Jakub Przygonski, im Vorjahr Gesamtvierter, ist wohl der aussichtsreichste Kandidat bei X-raid. Interessant wird, wie sich die Spanierin Laia Sanz (elfmal beste Frau der Motorrad-Wertung; Gesamt-Neunt 2015) bei ihrem Umstieg von zwei auf vier Rädern tun wird. Sanz bekommt einen allradgetriebenen All4Racing.
Größter Herausforderer von Audi dürfte Toyota sein. Dort setzt man mit dem bewährten Duo Nasser Al-Attyiah (3 Gesamtsiege) und Giniel De Villiers (1 Gesamtsieg) auf Kontinuität. Darüber hinaus gibt es noch zwei weitere Projekte, die zumindest für den Kampf um Etappensiege gut sein könnten: den von Prodrive entwickelten Hunter des Bahrain Raid Xtreme Teams, wo neben Nani Roma auch Sebastien Loeb wieder seine Zelte aufgeschlagen hat, und das Abu Dhabi Racing Team, wo Cyril Despres und Khalid Al Qassimi das dreifache Siegerauto Peugeot 3008 DKR pilotieren.
Team | Fahrzeug | #Nr. | Fahrer/Co-Pilot |
Team Audi Sport | Audi RS Q e-Tron | #200 | Stephane Peterhansel / Edouard Boulanger |
Audi RS Q e-Tron | #202 | Carlos Sainz / Lucas Cruz | |
Audi RS Q e-Tron | #224 | Mattias Ekström / Emil Bergkvist | |
Toyota Gazoo Racing | Toyota Hilux | #201 | Nasser Al-Attiyah / Matthieu Baumel |
Toyota Hilux | #207 | Giniel De Villiers / Dennis Murphy | |
Toyota Hilux | #225 | Henk Lategan / Brett Cummings | |
Overdrive Toyota | Toyota Hilux | #205 | Yazeed Al-Rajhi / Michael Orr |
X-raid | Mini John Cooper Works Buggy | #203 | Jakub Przygonski / Timo Gottschalk |
Mini John Cooper Works Buggy | #216 | Denis Krotov / Konstantin Zhiltsov | |
Mini John Cooper Works Buggy | #223 | Sebastian Halpern / Bernardo Graue | |
Mini All4 Racing | #238 | Laia Sanz / Maurizio Gerini | |
Bahrain Raid Xtreme | Prodrive Hunter | #204 | Nani Roma / Alex Haro Bravo |
Prodrive Hunter | #211 | Sebastien Loeb / Fabian Lurquin | |
Prodrive Hunter | #221 | Orlando Terranova / Daniel Oliveras Carreras | |
Abu Dhabi Racing | Peugeot 3008 DKR | #206 | Khalid Al Qassimi / Dirk von Zitzewitz |
Peugeot 3008 DKR | #210 | Cyril Despres / Taye Perry | |
Benzina Orlen Team | Ford Raptor RS Cross Country | #209 | Martin Prokop / Viktor Chytka |
Wichtigste Starter Motorräder
Bei den Motorrädern warf der Kampf der Giganten zwischen Honda und KTM bereits während des Jahres seine Schatten voraus. Die beiden Rivalen warben sich gegenseitig Topfahrer ab: So startet Titelverteidiger Kevin Benavides 2022 erstmals auf KTM, während Pablo Quintanilla (u.a. Gesamtzweiter 2020) bei Honda anheuerte.
Der japanische Rennstall gewann bislang beide Dakar-Auflagen in Saudi-Arabien und bringt neben Neuzugang Quintanilla und dem Champion aus 2020, Ricky Brabec, auch Jose Ignacio Cornejo und den 27-fachen Etappensieger Joan Barreda im Werksteam an den Start.
KTM setzt in der Factory-Mannschaft neben Benavides auf die ehemaligen Champions Toby Price und Matthias Walkner. Darüber hinaus versorgt der österreichische Konzern auch seine Tochterunternehmen mit Top-Fahrern: GasGas bekommt mit Sam Sunderland einen ehemaligen Gesamtsieger und darf sich zudem über die Dienste von Daniel Sanders, im Vorjahr auf KTM als 4. bester Rookie, freuen. Husqvarna, das Ex-Team von Quintanilla, bekommt den letztjährigen Fünftplatzierten Skyler Howes, Xavier De Soultrait und Luciano Benavides.
Für einen spektakulären Neueinstieg sorgte Danilo Petrucci. Der zweifache Grand-Prix-Sieger wagt den fliegenden Wechsel aus der MotoGP zur Rallye Dakar und geht auf einer Werks-KTM unter dem Tech3-Label seines letzten Arbeitgebers in der Motorrad-WM an den Start.
Im hochkarätigen Duell zwischen Honda und KTM dürften die anderen Hersteller einmal mehr nur Nebendarsteller sein. Yamaha setzt mit Ross Branch, Andrew Short und Adrien van Beveren auf ein altbewährtes Trio. Sherco bringt Lorenzo Santolino und Rui Goncalves an den Start und die indische Marke Hero mit Franco Caimi und Joaquim Rodrigues.
Team | Motorrad | #Nr. | Fahrer |
Red Bull KTM Factory Racing | KTM 450 Rally | #1 | Kevin Benavides |
KTM 450 Rally | #18 | Toby Price | |
KTM 450 Rally | #52 | Matthias Walkner | |
Tech3 KTM Factory Racing | KTM 450 Rally | #90 | Danilo Petrucci |
GasGas Factory Team | KTM 450 Rally | #3 | Sam Sunderland |
KTM 450 Rally | #4 | Daniel Sanders | |
Rockstar Husqvarna Factory Racing | Husqvarna 450 Rally | #5 | Skyler Howes |
Husqvarna 450 Rally | #12 | Xavier De Soultrait | |
Husqvarna 450 Rally | #77 | Luciano Benavides | |
Monster Energy Honda Team | Honda CRF 450 Rally | #2 | Ricky Brabec |
Honda CRF 450 Rally | #7 | Pablo Quintanilla | |
Honda CRF 450 Rally | #11 | Jose Ignacio Cornejo | |
Honda CRF 450 Rally | #88 | Joan Barreda | |
Monster Energy Yamaha Rally Team | Yamaha WR450F Rally | #16 | Ross Branch |
Yamaha WR450F Rally | #29 | Andrew Short | |
Yamaha WR450F Rally | #42 | Adrien van Beveren | |
Sherco TVS Rally Factory | Sherco 450 SEF Rally | #15 | Lorenzo Santolino |
Sherco 450 SEF Rally | #19 | Rui Goncalves | |
Hero Motorsports Team Rally | Hero 450 Rally | #6 | Franco Caimi |
Hero 450 Rally | #27 | Joaquim Rodrigues |
Zwischenergebnisse nach Tag 6 >>
(Quelle: motorsport-magazin.com, Autor: Michael Höller)