Sebring. Bei seinem ersten Auftritt bei den 12 Stunden von Sebring (USA) kämpfte der neue BMW M4 GT3 sowohl in der GTD-PRO- als auch in der GTD-Klasse bis in die Schlussphase hinein an der Spitze. Doch es sollte nicht sein, und das Podium wurde in beiden Klassen knapp verpasst. In der GTD PRO erreichte der #24 MOTUL BMW M4 GT3 des BMW M Teams RLL, pilotiert von Philipp Eng (AUT), Marco Wittmann (GER) und Nick Yelloly (GBR), das Ziel auf dem vierten Rang. Die gleiche Platzierung stand für Turner Motorsport mit dem #96 BMW M4 GT3 in der GTD-Klasse zu Buche. Der Langstreckenklassiker in Florida markierte die zweite Runde der IMSA WeatherTech SportsCar Championship 2022.
Von Startplatz sieben aus schob sich der #24 MOTUL BMW M4 GT3 im Feld nach vorne in die Podiumsränge und übernahm zur Rennhalbzeit kurz die Führung in der GTD-PRO-Klasse. Von nun an war er Teil eines spannenden Kampfs um die Führung, und die zweiten sechs Stunden wurden zu einem reinrassigen Sprintrennen. Das Auto lief wie ein Uhrwerk, das Team agierte strategisch clever, und Eng, Yelloly und Wittmann leisteten sich keinen Fehler. Die Nummer 24 lag bis eine Stunde vor Schluss auf dem zweiten Rang, fiel dann jedoch aufgrund eines Getriebeproblems aus den Podiumsplätzen heraus.
Der #25 MOTUL BMW M4 GT3 fuhr in der Anfangsphase des Rennens ebenfalls in den Top-3, doch nach zwei Rennstunden folgte ein Rückschlag. Ein Problem mit der Servolenkung erforderte eine längere Reparatur. Damit fiel das Trio Augusto Farfus (BRA), John Edwards (USA) und Connor De Phillippi (USA) im Feld weit zurück, doch sie nahmen das Rennen wieder auf und brachten die Nummer 25 auf dem zehnten Rang ins Ziel.
Die beiden BMW M Motorsport Teams in der GTD-Klasse erlebten ebenfalls ereignisreiche zwölf Stunden, die nicht mit den Spitzenergebnissen endeten, die sie verdient hätten. Bei Turner Motorsport absolvierte Bill Auberlen (USA) in Sebring sein 500. Rennen für BMW, und bis zur achten Stunde sah es so aus, als bekäme der Kalifornier bei diesem Meilenstein Grund zum Feiern. Auberlen, der sich im #96 BMW M4 GT3 mit Robby Foley und Michael Dinan (beide USA) abwechselte, hatte gerade die GTD-Führung übernommen, als er von einem Mitbewerber am Heck getroffen und ins Gras gedreht wurde. Dadurch fiel die Nummer 96 auf den achten Platz in der Klasse zurück. Aber die Turner Motorsport Fahrer kämpften sich zurück nach vorn, und dreieinhalb Stunden vor Schluss brachte Auberlen das Auto wieder in Führung. Die #96 Crew blieb an der Spitze, bis sie in der Schlussphase aufgrund eines Teamfehlers an Boden verlor und auf Rang vier ins Ziel kam.
Das neueste Mitglied in der BMW M Motorsport Familie, Paul Miller Racing, ereilte nach überzeugenden Leistungen in allen Sessions im Rennen großes Pech. In den ersten drei Rennstunden kämpfte der #1 BMW M4 GT3 an der Spitze der GTD-Klasse. Doch dann wurde er unverschuldet in einen Zwischenfall im LMP-Feld hineingezogen. Ein Auto, das versuchte, einem drehenden LMP2-Prototypen auszuweichen, traf die #1 am linken Heck. Dabei wurde die Radaufhängung Aufhängung beschädigt, und Paul Miller Racing erlebte auf dem Weg zu einem starken Ergebnis in seinem ersten Rennen mit dem BMW M4 GT3 einen herben Rückschlag. Madison Snow, Bryan Sellers (beide USA) und Erik Johansson (SWE) belegten am Ende Platz 16 in der GTD-Klasse.
Die BMW M4 GT4s der BMW M Motorsport Teams waren bereits am Donnerstag im zweistündigen Rennen der IMSA Michelin Pilot Challenge im Einsatz. Der #43 BMW M4 GT4 von Stephen Cameron Racing erreichte das Ziel auf dem fünften Rang. Sean Quinlan und Gregory Liefooghe (beide USA) teilten sich das Cockpit. Turner Motorsport belegte mit dem #95 BMW M4 GT4, pilotiert von Auberlen und Dillon Machavern (USA), den neunten Platz. Ihre Teamkollegen Foley und Vincent Barletta (USA), schieden im Fahrzeug mit der Startnummer 96 vorzeitig aus.
Stimmen nach den 12 Stunden von Sebring:
Andreas Roos (Leiter BMW M Motorsport): „Nach zwölf aufregenden Rennstunden verlassen wir Sebring mit gemischten Gefühlen. Dieses Rennen hat einmal mehr bestätigt, dass der Langstreckensport neben Höhen auch Rückschläge bereithalten kann, und natürlich waren die finalen Ergebnisse enttäuschend. Bis in die Schlussphase hinein sah es so aus, als ob wir mit unserer Nummer 24 des BMW M Teams RLL in der GTD PRO auf das Podium fahren könnten. Aber ein Rennen ist erst mit der Zielflagge vorbei, und leider hat uns gut eine Stunde vor Schluss ein Getriebeproblem zurückgeworfen. Das Podium war ganz klar drin. Ich bin überzeugt, dass auch die Nummer 25 um das Treppchen gekämpft hätte, wenn nicht das frühe Problem mit der Servolenkung gewesen wäre. Es war wichtig, dass wir auch mit diesem Fahrzeug viele Rennkilometer abgespult haben, um Informationen zu sammeln. In der GTD-Klasse lag Turner Motorsport ebenfalls bis kurz vor Schluss auf Podiumskurs, fiel dann aber noch zurück. Auch Paul Miller Racing gehörte mit dem BMW M4 GT3 zum Favoritenkreis. Es ist sehr schade, dass das Team unverschuldet um ein verdientes Spitzenergebnis gebracht wurde. Insgesamt lautet unser Fazit: Die Pace und Performance waren bei allen vier Fahrzeugen sehr gut. Nun gilt es, die aufgetretenen Probleme zu analysieren und zu beheben.“
Marco Wittmann (BMW M Team RLL, #24 MOTUL BMW M4 GT3, 4. Platz GTD PRO): „Für mich war es ein Highlight, zum ersten Mal auf dieser berühmten Strecke dabei zu sein. Es war ein Mega-Event, das riesigen Spaß gemacht hat. Wir waren das ganze Wochenende gut dabei und hatten ein konkurrenzfähiges Auto. Das haben wir auch im Rennen bestätigt und mit der Corvette lange Zeit um die Führung gekämpft. BMW M Motorsport, das BMW M Team RLL und meine Fahrerkollegen haben einen tollen Job gemacht und eine gute Leistung abgeliefert. Leider hat uns rund eine Stunde vor Schluss ein technisches Problem zurückgeworfen. Auch wenn es knapp nicht für das Podium gereicht hat, steht nach diesem Rennen das Positive im Vordergrund. Das erste Podium wird bald kommen, da bin ich mir sicher.“
John Edwards (BMW M Team RLL, #25 MOTUL BMW M4 GT3, 10. Platz GTD PRO): “Leider hat uns ein technisches Problem bereits früh weit zurückgeworfen. Danach haben wir das Rennen als Test genutzt. Es war für Connor und mich wichtig, einige Stunden im Auto zu bekommen und mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf so viel wie möglich zu lernen. Wir sind über unser Ergebnis enttäuscht, aber es war gut zu sehen, dass das Auto konkurrenzfähig war. Das gibt uns für das nächste Rennen in Long Beach Selbstbewusstsein.“
Bill Auberlen (Turner Motorsport, #96 BMW M4 GT3, 4. Platz GTD): „Der neue BMW M4 GT3 ist über die gesamtem zwölf Stunden perfekt gelaufen. Wir haben das Rennen über weite Strecke angeführt – hatten zwar nicht die Pace zu gewinnen, aber lagen auf Platz zwei. Wegen eines Fehlers bei der Kalkulation meiner maximalen Fahrzeit mussten wir aber nochmal an die Box kommen. Ansonsten hätten wir all unsere Punkte verloren. Dennoch: Dieses Rennen war viel besser als Daytona. Wir nehmen das Ergebnis und die Punkte mit zum nächsten Event.“
Bryan Sellers (Paul Miller Racing, #1 BMW M4 GT3, 16. Platz GTD): „Wir haben eine sehr gute Vorstellung geboten, die aber leider durch den Fehler eines anderen Fahrers beendet wurde. Unser Start war sehr stark. Wir sind in Führung gegangen und hatten das Rennen mit 30 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten ziemlich gut unter Kontrolle. Die Balance des BMW M4 GT3 war sehr gut, und alle Fahrer konnten ähnliche Rundenzeiten fahren. Dann sind wir leider aus dem Rennen genommen worden. Dennoch war es wichtig, das Fahrzeug zu reparieren und es ins Ziel zu bringen. Das war unser erstes Rennen mit dem BMW M4 GT3, und es gibt noch unglaublich viel zu lernen. Das macht jede einzelne Runde extrem wertvoll.“
(Quelle Text und Bilder: BMW PressClub Deutschland)