INFOS ZU SOFTWARE UND HARDWARE
Simracing wird immer populärer. Wir erklären, wie der Einstieg in die virtuelle Rennsport-Welt für Jedermann möglich wird und versorgen Sie mit Infos zu Softwaren und Hardware.
Kurze Begriffsklärung: Wer Rennspiele spielt, ist nicht automatisch „Simracer“. Rennspiele können zwar immer mehr, doch müssen sie oft eine breite Spielerschaft ansprechen, weshalb der Schwierigkeitsgrad nicht zu hoch sein darf. Beispiele hierfür sind etwa „Gran Turismo“ für die Playstation, „Forza Motorsport“ für die Xbox oder die offizielle Umsetzung der Formel 1 (aktuell „F1 2019“).
Simracing und damit anspruchsvolle Rennsimulationen sind eine Nische, die sich vor allem am PC abspielt. Zwar haben einige PC-Simulationen wie „Project CARS“ oder „Assetto Corsa“ auch (abgespeckte) Konsolenableger, doch die Möglichkeiten am Computer sind vielfältiger. Neben den genannten Simulationen sind „iRacing“, „rfactor 2“ und „Raceroom Racing Experience“ weitere gängige Simulationen, die jedoch exklusiv am PC laufen.
Software für Simracing-Einsteiger
Allen PC-Sims ist die steile Lernkurve gemein, die es mit Übung und noch mehr Übung zu bewältigen gilt. Die Raceroom-Software eignet sich für Einsteiger wie Profis gleichermaßen, weil gewisse Basisinhalte kostenlos spielbar sind. iRacing ist das momentan wohl beste, wenn auch teuerste Modell, weil zusätzlich zu einem fortlaufenden Abo (z.B. 110 US-Dollar/Jahr) inkl. einiger Inhalte alle weiteren Autos und Strecken extra kosten.
Der Mittelweg lautet Assetto Corsa oder rfactor 2, wo es zudem möglich ist, sogenannte „Mods“ – also Spielinhalte, die jemand anderes als die Entwickler bereitstellen – zu installieren. In welche Simulation man letztlich tiefer einsteigt, muss jeder Hobby-Racer für sich selbst entscheiden.
Genauso individuell ist die Frage zu beantworten, wie viel Geld man für entsprechende Hardware ausgeben will. Ein Gaming-Rechner ist die Basis. Hier sollte man mit mindestens 1.000 Euro rechnen, nach oben gibt es aber kaum Grenzen. Ein Einsteiger-Lenkrad für 200 bis 300 Euro (etwa von Logitech oder Thrustmaster) tut es fürs Erste. Da sind auch schon die Pedale dabei. Es gibt auch einige Profis, die selbst mit diesen Modellen in der Weltspitze fahren.
Hightech Hardware fürs Simracing
Wer mehr ausgeben und fühlen möchte – Stichwort: feineres Force Feedback – sollte zu hochwertigeren Lenkrädern mit Riemenantrieb greifen. Hier wird man z.B. bei der Firma Fanatec fündig. Die Spezialisten haben mit ihren Direct-Drive-Lenkrädern („direct“, weil von einem Elektromotor direkt angetrieben) auch Highend-Lösungen im Angebot. Da sind dann mit entsprechendem Aufsatz schnell mal 2.000 Euro und mehr ausgegeben.
Genauso viel kann man dann auch noch mal für entsprechende Pedale, etwa von Heusinkveld, ausgeben – wenn man will. Es gibt jedoch deutlich günstigere Modelle, wobei man für ein realistisches Bremsgefühl darauf achten sollte, dass eine Loadcell verbaut ist.
Gestelle („Rigs“) kann man sich entweder selbst zusammenzimmern oder neu ab ca. 300 Euro kaufen (z.B. Playseat, Raceroom). Ob man mit einem oder drei Monitoren fährt oder gar mit einer VR-Brille, ist ebenfalls Geschmackssache.
Komplett fertige Simulatoren, sogar mit Bewegung (Motion), gibt es natürlich auch zu kaufen. Zum Beispiel den Raceroom 3motion, Actoracer oder upracer. Dann wird es aber ganz locker fünfstellig. Wer stressfrei fahren und dem Chaos der öffentlichen Rennserver entgehen will, sollte sich in den Communitys umsehen, z.B. bei simracing-deutschland.de oder virtualracing.org.
(Quelle: auto-motor-und-sport.de – Michael Bräutigam 21.04.2020)