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Verkündung Austragungsort für die Alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2025

Sa 03.10.20 | 17:30 CEST

Der 3. Oktober ist der Tag der Entscheidung. Um 17.30 Uhr wird verkündet, wer die Alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2025 austrägt. Um zu überzeugen, lässt Garmisch-Partenkirchen die Helden der Kandahar sprechen.

Garmisch-Partenkirchen – Jeder sitzt daheim in seinem Wohnzimmer. Starrt in den Bildschirm. Wartet. Hofft. Bangt. Allein. Für sich.

Nein, das kann man so nicht machen, findet Peter Fischer. „Dann gibt’s ja gar keine Emotionen mehr.“ Wenn schon die Präsentation nur online stattfindet. Wenn man schon die Entscheidung nur per Video übermittelt bekommt, dann will man diesen Moment doch zumindest mit den Mitstreitern erleben. Sich gemeinsam freuen. Oder sich gegenseitig trösten. Je nachdem, welcher Name am 3. Oktober um 17.30 Uhr aus dem Kuvert gezogen wird.

Daumen hoch für die Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen: Maria Höfl-Riesch tritt als Botschafterin auf. © Skiclub Garmisch

3. Oktober: Austragungsort für die Alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2025 wird verkündet

An diesem frühen Abend entscheiden 17 Männer und Frauen des Internationalen Skiverbands FIS darüber, wer die Alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2025 austragen wird. Fischer, Kopf der Bewerbung aus Garmisch-Partenkirchen, wird sich irgendwo in der Marktgemeinde mit jenen Menschen vor einem Computer versammeln, die maßgeblich an der Kandidatur beteiligt sind. Unter anderem Vertreter vom Deutschen Skiverband und Bürgermeisterin Elisabeth Koch. Diese Gruppe ist es auch, die die Entscheidung womöglich noch beeinflussen kann. Denn sie wird sich ein letztes Mal den Fragen der FIS stellen. Nach dem Bewerbungsvideo.

Daran bastelt der DSV. Zum Inhalt verrät Fischer nicht viel. Nur das Thema: „Heroes of the Kandahar“. Helden der legendären Strecke, auf der seit 1954 internationale Rennen ausgetragen werden, treten auf. Seriensieger Hermann „Herminator“ Maier aus Österreich etwa, der dort den ersten seiner 54 Weltcup-Erfolge feierte. Und Maria Höfl-Riesch. Die gebürtige Garmisch-Partenkirchnerin, die in ihrer Karriere drei Olympiasiege und zwei WM-Titel feierte – 2011 bei der Heim-WM wurde sie zweimal Dritte – tritt als WM-Botschafterin auf. Als „große Ehre“ empfindet sie diese Aufgabe, schrieb sie nach dem Drehtag am Mittwoch in Garmisch-Partenkirchen. Das Material ist im Kasten. Am 24. September geht das Video zur FIS für den technischen Probelauf.

Erster Schritt: Bid Book mit Kandahar-Arena hat 2019 überzeugt

Die Bewerbungsmappe haben die Kandidaten bereits zum 31. August 2019 eingereicht. Im Oktober stellten sich die Macher des Bid Books in Zürich den Fragen der FIS-Vertreter. Das knapp 100-Seiten-Werk aus Garmisch-Partenkirchen bekam viel Lob, sagte Fischer damals. Besonders überzeugte die Idee einer Kandahar-Arena. Fischers Vision einer Event- und Sport-Arena neben der Kreuzeckbahn. Alle zwölf Rennen enden dort. Im gewohnten Weltcup-Zieleinlauf westlich der Alpspitzbahn-Talstation entsteht ein Eventbereich. Entstünde – Konjunktiv. Wenn die WM nach Garmisch-Partenkirchen kommt. Wenn sich die FIS am 3. Oktober für die Marktgemeinde entscheidet. Wenn halt nur diese Wahl nicht vor dem Computer stattfinden würde. . .

Kurz spielt ihn Fischer gedanklich durch. Den Kongress, wie er für Mai geplant war. In Thailand wären Mitglieder der FIS und aller nationaler Skiverbände, zudem Vertreter der drei WM-Bewerber eine Woche lang beisammengesessen. Mit verschiedenen Themen hätte man sich befasst. Vor allem hätte man sich auf den Gängen, beim Abendessen und beim Bier danach – Wasser für Fischer, er trinkt keinen Alkohol – unterhalten können. Hätte zwischenmenschlich für sich als WM-Austragungsort werben können. Fischer glaubt, das hätte geholfen. Weil Emotionen immer helfen. Und persönliche Gespräche auch.

Wenn, wenn, wenn. Hätte, hätte, hätte.

WM-Bewerber: Grans-Montana, Saalbach und Garmisch-Partenkirchen zeigen Video

„Ist ein Schmarrn“, findet Fischer, darüber zu philosophieren. Jetzt ist es so, wie es ist. Corona kam, der Kongress in Thailand wurde abgesagt. Am 3. Oktober trifft man sich virtuell. „Und jeder hat die gleichen Bedingungen.“ Auch die Schweizer können beim Abendessen und beim Bier danach nicht für Crans-Montana werben, die Österreicher nicht für Saalbach.

Die Kandidaten aus der Schweiz machen am Entscheidungstag den Anfang. Maximal zehn Minuten Bewerbungsvideo, fünf Minuten Fragen der FIS-Council-Mitglieder. Zehn Minuten Pause. Um 16.05 Uhr ist Garmisch-Partenkirchen an der Reihe. Zehn Minuten Video. Fünf Minuten Fragen. Pause. Den Abschluss macht Saalbach, wohl der Favorit. Am Ende beraten die FIS-Entscheider aus aller Welt kurz, stimmen virtuell ab. Eine absolute Mehrheit ist notwendig. Um 17.30 Uhr, so sieht es der Plan vor, verkündet FIS-Präsident Jean Franco Kasper das Ergebnis. Und irgendwo in Garmisch-Partenkirchen wird vor einem Computer vielleicht geweint. Oder gejubelt.

(Quelle: GAP Tagblatt, 18.09.20 – Katharina Bromberger)

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Datum:
Sa 03.10.20
Zeit:
17:30 CEST
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