Quelle: BMW Group PressClub
Long Beach, 5. August 2020. Der weltbekannte Custom Bike Designer Roland Sands ehrt die neue BMW R 18 mit einem geradlinigen Umbau, der den ikonischen und beeindruckenden Boxermotor perfekt in Szene setzt. Das Ergebnis: der R 18 Dragster. Er und sein Team haben rund um den Zweizylinder-Big-Boxer ihrer Kreativität freien Lauf gelassen und ein einzigartiges Meisterwerk geschaffen.
Dabei diente vor allem die persönliche Vergangenheit von Roland Sands als Inspirationsquelle. „Bei einem Motor, der so sichtbar im Mittelpunkt steht, dachte ich direkt an Muscle Cars. Meine Familie hatte schon immer ein Faible für schnelles Fahren und mein Vater war ein Dragster-Rennfahrer. Deshalb hielt ich es für sinnvoll, das Motorrad auf das Wesentliche zu reduzieren und es so umzubauen, dass es auf einer geraden Strecke schnell fährt“, erklärt der Designer.
Die neue BMW R 18: souveräner Cruiser mit historischen Wurzeln.
Mit der neuen R 18 präsentierte BMW Motorrad im April 2020 das erste Serienfahrzeug im Cruiser-Segment. Wie kein BMW Motorrad zuvor steht sie technisch und formensprachlich ganz in der Tradition historischer BMW Motorräder. Sie nimmt sowohl technisch als auch optisch Anleihen an berühmten Modellen wie der BMW R 5 und rückt das Wesentliche am Motorrad wieder in den Mittelpunkt: puristische, schnörkellose Technik und der Boxermotor als Epizentrum von Fahrgenuss.
Herzstück der neuen BMW R 18 ist ein komplett neu entwickelter Zweizylinder-Boxermotor, der „Big Boxer“. Nicht nur mit seinem eindrucksvollen Erscheinungsbild, sondern auch in technischer Hinsicht knüpft er an die traditionellen luftgekühlten Boxermotoren an, die seit Beginn der BMW Motorrad Fertigung im Jahre 1923 für ein begeisterndes Fahrerlebnis sorgen.
Der technische Design-Prozess von Roland Sands.
Roland Sands beginnt immer mit Skizzen auf Papier. Dies erlaubt ihm, die Formen und Grundlagen des Motorrads zu analysieren und herauszufinden, was mit dem bestehenden Bau des Bikes möglich ist. „Die wahre Magie geschieht am Ende, wenn wir die Skizze zum Leben erwecken“, schildert Roland Sands.
Wie kaum ein anderes Motorrad bietet die neue R 18 eine sehr umbaufreundliche Architektur. Entsprechend verfügt sie über einen leicht abnehmbaren Heckrahmen und einen einfach zu demontierenden Lacksatz. Dies gewährt einen hohen Grad an Freiheit, um die Heckpartie der neuen R 18 mit vergleichsweise geringem Aufwand nach den persönlichen Vorstellungen umzubauen und die Lackierung nach eigenen Wünschen zu gestalten. „Die Elektronik war definitiv am schwierigsten zu bearbeiten, da wir Lachgas hinzugefügt, den Serienauspuff entfernt und das Einlasssystem des Motors drastisch verändert haben. Es war ein kleines Experiment, aber wir haben es geschafft! Die R 18 ist beeindruckend und sehr gut verarbeitet, wie man es von BMW Motorrad erwartet. Ich habe mich von Anfang an sehr darauf gefreut, mit diesem Umbau zu beginnen!“ betont Roland.
Im Fall des R 18 Dragster behielt das Team um Roland Sands die serienmäßige Lenkachse der R 18 bei, entfernte das ursprüngliche Heck des Motorrads und verwandelte es in ein Dragster-Bike. Außerdem entschied sich Roland Sands dafür, den vorderen und hinteren Kotflügel zu verändern, um sie an den modifizierten Rahmen anzupassen. Der gesamte Anpassungsprozess dauerte drei einhalb Monate. Danach fuhr das Team das Motorrad zur Endmontage in die Werkstatt und natürlich auch für einen Tag auf eine Rennstrecke.
„Jedes Motorrad benötigt je nach Bauart unterschiedliche Bezugsquellen, spezielle Materialien und Teile. Auch nach dem Bau von über 200 Bikes, ist jedes neue Konzept ein kleiner Lernprozess. Wir wollen das Genre, in dem wir uns befinden, immer verstehen. Das ist der Schlüssel, um es authentisch und funktional zu halten“, erklärt Roland.
Neben dem Custom Bike schuf Roland Sands für die neue R 18 zwei verschiedene Design-Kollektionen von Aluminium-Frästeilen, die ab Marktstart verfügbar sein werden: „Machined“ und „2-Tone-Black“. Zu den „Machined“- und „2-Tone-Black“-Umfängen zählen beispielsweise Vorder- und Hinterräder. Darüber hinaus reicht die Palette dieser exklusiven Frästeile vom Tachometergehäuse über Lenkerklemmböcke, Lenkererhöhungen, Lenkergriffe, Handhebel oder Spiegel bis hin zu Motorgehäuse-Zierleisten, Tankdeckel, Airbox-Abdeckungen und vielem anderen mehr.
Für den R 18 Dragster griff Roland Sands für die Individualisierung von Handhebel, Heldenbrust, Rädern, Scheinwerfer und Ventildeckel auf die „2 Tone-Black“ Design-Kollektion an Frästeilen zurück. Die Frontpartie des Dragsters wurde von der R nineT übernommen. Sowohl der Sitz als auch der Auspuff sind individuell und von Grund auf neu gefertigt.
Der R 18 Dragster im Detail.
- Der Rahmen wurde komplett überarbeitet, die Hinterradaufhängung für Drag Racing grundlegend verändert.
- Die vorderen und hinteren Kotflügel wurden unter Verwendung der Serienteile leicht modifiziert, um die klassische R 18 Silhouette beizubehalten.
- Der Scheinwerfer wurde von der R 18 übernommen und mit der Scheinwerferblende aus der Roland Sands Design-Kollektion von Aluminium-Frästeilen der R 18 ergänzt.
- Der Serienauspuff wurde durch ein handgefertigtes Doppel-Megaphonsystem aus Edelstahl ersetzt, bei welchem die Endstücke der Design-Kollektion von Aluminium-Frästeilen verwendet wurden.
- Die Deckel der Ausgleichsbehälter sind von Roland Sands Design.
- Der Tank wurde von dem ursprünglichen Serienfahrzeug übernommen.
- Die Farbe ist ein zweifarbiges Metallic-Blau mit klassischer weißer Doppellinierung von Rolands langjährigem Lackierer Chris Wood.
- Die Gabel wurde von der BMW R nineT übernommen.
- Das Vorderrad-Bremssystem stammt von der BMW S 1000 RR.
- Die Sitzbank ist komplett neu gefertigt und ist ein RSD Costum-Seat von Saddlemen.
Roland Sands: Der Mann hinter den Entwürfen.
Roland Sands ist im Grunde auf einem Motorrad aufgewachsen. Sein Vater war ein Dragster-Rennfahrer, der selbst maßgefertigte Motorräder und Teile herstellte. Infolgedessen wuchs Roland inmitten von Werkstätten und Motorrädern auf und es dauerte nicht lange, bis auch er Geländemotorräder fuhr und sie auseinander nahm. Darüber hinaus verfolgte er über 10 Jahre lang eine eigene Rennkarriere.
Heute ist Roland Sands ein international renommierter Custom Bike- und Motorradbekleidungs-Designer, mit Kunden auf der ganzen Welt.
Sein Team ist vor allem dafür bekannt, Stile zu kombinieren und dabei neue Genres zu schaffen. „Die Kombination von Renn-Ästhetik und Funktion, gepaart mit unserem Custom-Style – dafür sind wir wahrscheinlich am besten bekannt. Wir möchten, dass unsere Umbauten am Ende noch besser performen als die Serienbikes“, erklärt der Designer.
Für Roland Sands ist Motorradfahren nicht einfach nur ein Job: „Es ist wirklich schwer, es in ein paar Sätzen zu beschreiben. Motorradfahren ist für mich das unglaubliche Gefühl, mit der Maschine eins zu werden. Mein Motorrad ist mein Leben. Es ist alles für mich – es ist das, was ich tue.“